Das Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) sucht eine*n Doktorand*in für eine dreijährige Stelle mit Beginn am 1.10.2025 im Rahmen des von der deutschen DFG und der französischen ANR finanzierten Projekts FIMEMO (First Memories and Forms of Knowledge), das sich der vergleichenden Forschung zu den unmittelbaren Folgen des Holocaust und des Völkermords an den Tutsi in Ruanda widmet. Das Projekt zielt darauf ab, die ersten Formen der Erinnerung, Dokumentationsprojekte, Gedenk- und Materialpraktiken sowie, im weiteren Sinne, Formen der Wissensproduktion zu untersuchen, zu kartieren und zu reflektieren, die in den ersten zwei Jahrzehnten nach den Völkermorden von den Überlebenden entwickelt wurden (1945-1965 für den Holocaust und 1994-2014 für den Völkermord an den Tutsi).
Nach beiden Ereignissen waren es vor allem Überlebende oder Mitglieder der betroffenen Gemeinschaften in der Diaspora, die die ersten Gedenkfeiern organisierten, nach Leichen suchten, Exhumierungen und Umbettungen durchführten und Zeugenaussagen sammelten. Sowohl in Ruanda als auch im Europa nach dem Holocaust wurden die von den Überlebenden geschaffenen Formen der Erinnerung und Wissenschaft zunehmend von anderen Formen der Erinnerung oder Forschung überschattet, insbesondere von solchen, die durch nationale und internationale Politik sowie wissenschaftliche und kulturelle Produktionen kontrolliert oder standardisiert wurden. Das FIMEMO-Projekt greift die von den betroffenen Gemeinschaften geschaffenen Bottom-up-, basisdemokratischen, volkstümlichen und aktivistischen Konstruktionen der Erinnerung und des Verständnisses des Völkermords wieder auf und untersucht sie kritisch im Vergleich zu denen, die von staatlichen Stellen und dominanten wissenschaftlichen Institutionen gefördert werden.
Der*die Doktorand*in wird am ZfA in Berlin unter der Leitung von Dr. Zuzanna Dziuban mit dem deutschen Team zusammenarbeiten, aber auch eng mit den französischen Partnern am Centre Marc Bloch Berlin kooperieren.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer mit den üblichen Unterlagen ausschließlich per E-Mail (in einem zusammengefassten pdf-Dokument, max. 5 MB) an Prof. Dr. Schüler-Springorum unter sekretariat@asf.tu-berlin.de.
Mit der Abgabe einer Onlinebewerbung geben Sie als Bewerber*in Ihr Einverständnis, dass Ihre Daten elektronisch verarbeitet und gespeichert werden. Wir weisen darauf hin, dass bei ungeschützter Übersendung Ihrer Bewerbung auf elektronischem Wege keine Gewähr für die Sicherheit übermittelter persönlicher Daten übernommen werden kann. Datenschutzrechtliche Hinweise zur Verarbeitung Ihrer Daten gem. DSGVO finden Sie auf der Webseite der Personalabteilung: https://www.abt2-t.tu-berlin.de/menue/themen_a_z/datenschutzerklaerung/.
Zur Wahrung der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern sind Bewerbungen von Frauen mit der jeweiligen Qualifikation ausdrücklich erwünscht. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Die TU Berlin schätzt die Vielfalt ihrer Mitglieder und verfolgt die Ziele der Chancengleichheit. Bewerbungen von Menschen aller Nationalitäten und mit Migrationshintergrund sind herzlich willkommen.
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